Installation der Gründlacher Sirene

Im weiteren Verlauf des Jahres wird der Plan bekannt, eine Luftschutzsirene zu installieren, mit der auch die Feuerwehr in Notfällen alarmiert werden kann. Diesen Einzug der Technik begrüßte man allerseits. Ein anderer Punkt dämpft aber die gute Stimmung. Hans Sippel stellt sein Amt als Kommandant zur Verfügung. Nach einer längeren Aussprache mit Bürgermeister Hans Fellner versprach er es noch einmal zu versuchen. Allerdings stellte er für den Verbleib im Amt einige Forderungen. In diesen acht Punkten ging es unter anderem um die Anschaffung eines Fahrzeuges und um die Erneuerung des Wehres „an der Maria“. Dieses Wehr, an der Gründlach zwischen Boxdorf und Großgründlach gelegen, spielte bei der Regulierung des Wasserstandes im Bach eine große Rolle. Außerdem wollte Sippel erreichen, dass im Einsatz die Landwirte herangezogen werden können, um den Anhänger mit der TS an die Einsatzstelle zu bringen.

Einige Monate später ist dann das Thema Feuerwehrauto ganz aktuell geworden. Die erste Spende für eine Anschaffung kommt von der Kreissparkasse Fürth. 4206,87 DM stellen sie zur Verfügung. In einer Sitzung, die am 2. Januar 1965 stattfand, gab der Vorstand bekannt, dass die Gemeinde ein neues Löschfahrzeug bestellt habe. Die Auslieferung ist für den 5. Oktober vorgesehen. Kommandant Sippel, Willi Brunner und Hans Geinzer holen das neue Fahrzeug bei der Firma Metz in Karlsruhe ab. Die eigentliche übergabe findet aber erst am 30. Oktober, auf einer Wiese in der jetzigen Hans-Fellner-Straße 11 statt. Um 15 Uhr erhält Kommandant Hans Sippel den Schlüssel für das neue Fahrzeug aus der Hand des Bürgermeisters überreicht. Er verspricht vor den versammelten Festgästen, dieses neue Gerät so zu behandeln, als wäre es sein eigenes. Mit dem Fahrzeug veranstaltete man später im Schulhof einen „Tag der offenen Tür“. Die Kinder waren begeistert von den vorgeführten übungen. Besonders gut in Erinnerung behielten die Kinder die Wehrmänner in dieser Zeit, da sie massenweise Bonbons unter die Kinder warfen, wenn die Wehr an den Umzügen zur Kirchweih mit von der Partie war.

Doch diese positive Einstellung aus den Reihen der Jugendlichen minderten in keiner Weise die Sorgen der Vorstandschaft. Bedingt durch die Umstrukturierung des Ortes, die schon in diesen Jahren eine gewisse Verstädterung mit sich brachte, nahmen auch die Probleme der Brandschützer zu. Bislang waren viele der Aktiven auch tagsüber im Dorf verfügbar und dadurch innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit. Von der jungen Generation arbeiteten nun aber fast alle in den Städten der Umgebung. Die Tagesalarmstärke sank dadurch auf eine besorgniserregende Anzahl von Einsatzkräften zusammen. Hans Sippel, selbst ökonom, bemühte sich sehr stark, die örtlichen Bauer für die Arbeit bei der Feuerwehr zu begeistern. Leider ohne großen Erfolg.

Am 6. November heulen die neuen Sirenen zum ersten Mal. Im Vergleich zu der Zeit in der der Hornist noch die Feuerwehr alarmierte, waren die Freiwilligen schneller am Gerätehaus und bereits nach wenigen Minuten am Einsatzort in Boxdorf, wo ein Schuppen in Flammen stand. Der Hornist, der bis dahin durch den Ort radelte und Trompetensignale gab, gehörte somit der Vergangenheit an.

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